
Teamrollen nach Belbin

Warum scheitern manche Teams, wĂ€hrend andere ĂŒber sich hinauswachsen? Oft liegt der SchlĂŒssel nicht allein im Fachwissen, sondern in der Balance der Verhaltensweisen. Das Modell der Teamrollen nach Belbin ist ein praxiserprobtes Werkzeug, um diese Dynamiken zu verstehen und den Erfolg von Teams gezielt zu gestalten. Dieser Blogbeitrag erklĂ€rt dir die 9 Teamrollen, zeigt ihre StĂ€rken sowie SchwĂ€chen und gibt dir eine klare Anleitung, wie du dieses Wissen fĂŒr dein Team nutzen kannst.
Key Facts zu den Belbin Teamrollen
- Das Belbin-Modell ist ein Werkzeug zur Analyse von Verhaltensweisen im Team. Es hilft zu verstehen, welche BeitrÀge einzelne Mitglieder zum Teamerfolg leisten.
- Belbin sieht Teamrollen als flexible Verhaltensmuster, die je nach Situation variieren können.
- Das Ziel ist die Schaffung eines ausgewogenen Teams, in dem verschiedene Rollen die anfallenden Aufgaben optimal abdecken und sich gegenseitig ergÀnzen.
- Die 9 Teamrollen nach Belbin werden in drei Kategorien unterteilt: handlungsorientierte Rollen (Macher, Umsetzer, Perfektionist), kommunikationsorientierte Rollen (Koordinator, Teamarbeiter, Wegbereiter) und wissensorientierte Rollen (Neuerer, Beobachter, Spezialist).
- Entwickelt wurde das Modell von Dr. Meredith Belbin nach jahrelanger Forschung am Henley Management College. Bis heute gehört es zu den bekanntesten Methoden, um Teams besser zu verstehen.â
- Studien zeigen: Teams, in denen die Rollen klar verteilt sind, arbeiten schneller, effizienter und erzielen bessere Ergebnisse.
Was sind Teamrollen nach Belbin? (Definition & Konzept)
Das Modell der Teamrollen nach Belbin ist ein bewÀhrtes Werkzeug zur Analyse und Optimierung der Zusammenarbeit in Teams. Es basiert auf der Erkenntnis von Dr. Meredith Belbin, dass der Erfolg eines Teams weniger von der Intelligenz der Einzelnen, sondern vielmehr von einer ausgewogenen Mischung verschiedener Verhaltensweisen abhÀngt.
Eine Teamrolle beschreibt dabei die Tendenz einer Person, sich auf eine bestimmte Art und Weise im Team zu verhalten, einzubringen und mit anderen zusammenzuarbeiten. Sie ist also nicht mit der fachlichen Funktion (z.B. "Programmierer:in") oder einem starren Persönlichkeitstyp zu verwechseln, sondern beschreibt den charakteristischen Beitrag, den eine Person zum gemeinsamen Erfolg leistet. Eine Person kann also z.B. Projektleiter:in sein, dabei die Rolle des Koordinators einnehmen und eine extrovertierte Persönlichkeit haben.
Belbin unterscheidet insgesamt neun Rollen, die sich in drei Gruppen aufteilen: handlungs-,kommunikations- und wissensorientiert. Wenn in einem Team StÀrken und SchwÀchen gut aufeinander abgestimmt sind, entsteht echte Team-Power. Ganz nach dem Motto: Nobody is perfect, but a team can be.
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Teamrollen im Ăberblick (Tabelle)
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Teamrollen im Detail
Handlungsorientierte Teamrollenâ
Macher (Shaper)
Der Macher ist der antreibende Motor im Team. Er sorgt fĂŒr Dynamik, ĂŒberwindet Hindernisse und stellt sicher, dass das Team auch unter Druck den Fokus auf die Ziele nicht verliert.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Sorgt fĂŒr Dynamik, ĂŒberwindet WiderstĂ€nde und hĂ€lt den Fokus klar auf den Zielen â das âWasâ zĂ€hlt fĂŒr ihn mehr als das âWieâ.
- Typische StÀrken: Stark ergebnisorientiert, entschlossen, durchsetzungsstark, arbeitet gut unter Druck, motivierend und anpackend.
- SchwĂ€chen: Kann ungeduldig, provokativ oder konfrontativ wirken; sein hoher Anspruch und seine Direktheit können andere ĂŒberfordern, besonders bei stagnierendem Fortschritt.
Umsetzer (Implementer)
Der Umsetzer ist das pragmatische RĂŒckgrat des Teams. Er wandelt Konzepte und PlĂ€ne in machbare Aufgaben um und sorgt mit Disziplin und VerlĂ€sslichkeit dafĂŒr, dass die Arbeit effizient erledigt wird.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Verwandelt Visionen in Aktionen, schafft funktionierende Systeme und sichert eine disziplinierte, verlÀssliche Umsetzung.
- Typische StĂ€rken: Organisiert, pflichtbewusst, diszipliniert, praktisch veranlagt, loyal gegenĂŒber Teamzielen und sehr zuverlĂ€ssig.
- SchwÀchen: Reagiert manchmal unflexibel auf neue Ideen oder plötzliche VerÀnderungen, da er StabilitÀt bevorzugt; hÀlt sich mitunter stark an bestehenden Regeln fest.
Perfektionist (Completer Finisher)
Der Perfektionist ist das Gewissen des Teams, wenn es um QualitĂ€t geht. Er sorgt fĂŒr den letzten Schliff, findet Fehler sowie Ungenauigkeiten und stellt sicher, dass das Endergebnis den höchsten Standards entspricht.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Stellt höchste QualitÀtsstandards sicher, identifiziert Fehler sowie Ungenauigkeiten und gewÀhrleistet einen fehlerfreien, sorgfÀltigen Abschluss.
- Typische StĂ€rken: ĂuĂerst sorgfĂ€ltig, genau, gewissenhaft, stark qualitĂ€tsorientiert und sehr grĂŒndlich im Detail.
- SchwĂ€chen: Neigt dazu, sich in Details zu verlieren; sein Perfektionsanspruch macht ihn oft ĂŒberkritisch (sich selbst und anderen gegenĂŒber) und er hat manchmal MĂŒhe, Aufgaben rechtzeitig loszulassen.
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Kommunikationsorientierte Rollen
âKoordinator (Coordinator)
Der Koordinator agiert als reife, selbstsichere FĂŒhrungspersönlichkeit, die das Team auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet. Er erkennt die StĂ€rken der Mitglieder, fördert die Entscheidungsfindung und delegiert Aufgaben effektiv, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: StÀrkt Teamfokus und Zusammenarbeit, klÀrt Ziele, delegiert effektiv und fördert konsensorientierte Entscheidungen.
- Typische StÀrken: Zielorientiert, selbstsicher, vertrauensvoll, fördert Partizipation, erkennt und nutzt die StÀrken anderer, Integrationsfigur.
- SchwĂ€chen: Kann kontrollierend oder ĂŒbermĂ€Ăig delegierend wirken, wenn er selbst wenig ausfĂŒhrt; neigt mitunter zur SelbstgefĂ€lligkeit.
Teamarbeiter (Teamworker)
Der Teamarbeiter ist das soziale Herz des Teams. Er ist kooperativ, diplomatisch und einfĂŒhlsam, verbessert das Arbeitsklima, fördert die Harmonie und entschĂ€rft Konflikte, bevor sie eskalieren.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Verbessert Kommunikation & Arbeitsklima, fördert Harmonie und wirkt als sozialer Puffer bei Spannungen.
- Typische StĂ€rken: Empathisch, kooperativ, diplomatisch, aufmerksam fĂŒr BedĂŒrfnisse anderer, anpassungsfĂ€hig, guter Zuhörer.
- SchwÀchen: Ist konfliktscheu, meidet schwierige Entscheidungen zur Harmonieerhaltung; wirkt in Krisen oft zögerlich.
Wegbereiter (Resource Investigator)
Der Wegbereiter ist der Netzwerker und Entdecker des Teams. Enthusiastisch und aufgeschlossen spĂŒrt er externe Chancen, Ideen und Ressourcen auf und bringt so wertvolle Impulse von auĂen in das Team ein.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Liefert externe Ideen, Ressourcen und Chancen, baut Netzwerke auf und fördert Innovationskraft durch Impulse von auĂen.
- Typische StĂ€rken: Kontaktfreudig, enthusiastisch, neugierig, aufgeschlossen fĂŒr Neues und geschickt im Netzwerken.
- SchwÀchen: Kann anfÀngliche Begeisterung rasch verlieren, wenn Routine einkehrt; verliert bei neuen, reizvollen Möglichkeiten leicht den Fokus auf begonnene Aufgaben.
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Wissensorientierte Rolle
Neuerer (Plant)
Der Neuerer ist der kreative und unkonventionelle Denker im Team. Er bringt originelle, oft bahnbrechende Ideen ein und stellt bestehende Denkmuster konstruktiv infrage, um neue Lösungswege zu eröffnen.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Generiert originelle, oft bahnbrechende Ideen, fördert echte Innovation und stellt Denkweisen konstruktiv infrage.
- Typische StĂ€rken: AuĂerordentlich kreativ, ideenreich, denkt innovativ, unkonventionell und ist oft visionĂ€r.
- SchwÀchen: Kommuniziert Ideen manchmal schwer verstÀndlich oder wenig praxisnah; achtet weniger auf Details/Umsetzbarkeit, kann Kritik an "Geistesblitzen" persönlich nehmen.
Beobachter (Monitor Evaluator)
Der Beobachter ist der strategische und nĂŒchterne Analytiker des Teams. Er bewertet Optionen objektiv, prĂŒft Ideen auf ihre Machbarkeit und sorgt mit seiner kritisch-konstruktiven Art dafĂŒr, dass strategisch kluge Entscheidungen getroffen werden.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Analysiert Optionen kritisch-objektiv, trifft fundierte Urteile, unterstĂŒtzt strategisch kluge Team-Entscheidungen.
- Typische StÀrken: Analytisch, objektiv, strategisch denkend, kritisch-konstruktiv, urteilsfÀhig.
- SchwĂ€chen: Wirkt durch kritische, distanzierte Art oft reserviert oder wenig mitreiĂend; analysiert teils zu lange, zögert Entscheidungen hinaus.
Spezialist (Specialist)
Der Spezialist ist die engagierte Fachkraft, die mit tiefem und oft einzigartigem Wissen in einem bestimmten Bereich glĂ€nzt. Er liefert dem Team essenzielle Expertise, sichert hohe fachliche Standards und ist die Anlaufstelle fĂŒr spezifische Fragestellungen.
- Sein Beitrag zum Teamerfolg: Liefert essenzielles Fachwissen und spezielle FÀhigkeiten, berÀt das Team in seinem Spezialgebiet und sichert hohe fachliche Standards.
- Typische StÀrken: Sehr kenntnisreich im eigenen Fachgebiet, engagiert, selbststÀndig und fokussiert auf seinen Kompetenzbereich.
- SchwĂ€chen: Tendiert dazu, sich ausschlieĂlich auf sein Spezialthema zu konzentrieren und zeigt manchmal wenig Interesse an ĂŒbergreifenden ZusammenhĂ€ngen oder anderen Fachgebieten; kann den Blick fĂŒr das groĂe Ganze verlieren.
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Was bringt die Arbeit mit dem Belbin-Modell?
Die Arbeit mit dem Belbin-Modell fĂŒhrt zu einer höheren Selbsterkenntnis im Team, einer besseren Verteilung von Aufgaben und weniger Reibungsverlusten. Das Ergebnis ist eine nachweislich höhere Teamleistung und eine effektivere Zusammenarbeit. Das Modell bietet konkrete Vorteile auf mehreren Ebenen:
- FĂŒr jedes Teammitglied: Es schafft ein besseres VerstĂ€ndnis fĂŒr die eigenen natĂŒrlichen StĂ€rken und SchwĂ€chen. Das hilft dabei, den eigenen Beitrag zum Teamerfolg bewusster zu gestalten und die persönliche Wirksamkeit zu erhöhen.
- FĂŒr das gesamte Team: Es verbessert die Kommunikation und das gegenseitige VerstĂ€ndnis, da die unterschiedlichen Verhaltensweisen besser eingeordnet werden können. Aufgaben können gezielter an die Personen mit den passenden StĂ€rken verteilt werden, was die Effizienz steigert.
- FĂŒr die Organisation: Es ermöglicht den Aufbau von ausgewogeneren, leistungsfĂ€higeren Teams, was nachweislich zu besseren Projektergebnissen fĂŒhrt. Konflikte werden reduziert und die Zusammenarbeit wird insgesamt konstruktiver.
Wissenschaftlich belegt: Die messbaren Erfolge
Diese positiven Effekte sind keine reine Theorie. Die Studie von Aranzabal et al (2022) hat die Leistung von Studierenden-Teams verglichen. Das Ergebnis: Teams, die bewusst nach den Belbin-Rollen zusammengestellt wurden, schnitten in Projekten deutlich besser ab als Gruppen, die sich zufÀllig zusammengefunden hatten.
Die konkreten Ergebnisse waren:
- Bessere Ergebnisse bei Projekten und PrĂŒfungen
- Höheres Engagement und weniger Fehlzeiten
- StÀrkere soziale Kompetenzen und eine höhere Motivation im Team
- Weniger Konflikte und eine klarere Aufgabenverteilung
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Wie du die Teamrollen in der Praxis nutzt
Das Wissen um die Teamrollen entfaltet seinen wahren Wert erst in der Anwendung. Es hilft dir, dich selbst besser zu verstehen, neue Teams ausgewogen zusammenzustellen und die Zusammenarbeit in bestehenden Teams gezielt zu verbessern.
Die eigene Teamrolle erkennen (Selbstanalyse & Tests)
Der erste Schritt ist, ein GefĂŒhl fĂŒr deine eigenen RollenprĂ€ferenzen und die deiner Kolleg:innen zu bekommen. DafĂŒr kombinierst du am besten Selbstreflexion mit Beobachtung und Feedback.
So findest du deine Teamrollen (und die im Team) heraus:
- Mache dich mit den 9 Belbin-Rollen vertraut: Verstehe die typischen StÀrken und Verhaltensweisen jeder Rolle.
- Reflektiere dein eigenes Verhalten in Teams:
- Analysiere deine Rolle und BeitrĂ€ge in frĂŒheren Projekten: Welche Aufgaben haben dir besonders gelegen? In welchen Situationen hast du dich als besonders wirksam erlebt?
- Beobachte dich selbst im Arbeitsalltag: Welche Aufgaben ĂŒbernimmst du gerne und initiativ? Wie agierst du typischerweise unter Druck oder bei Meinungsverschiedenheiten?
- Nutze Selbstwahrnehmungstests als Anregung:
- Es gibt den offiziellen, kostenpflichtigen Belbin-Selbstwahrnehmungstest (Belbin SPI).
- Auch frei verfĂŒgbare Online-Fragebögen, wie beispielsweise dieser unter https://nikku.github.io/belbin/, können erste Anhaltspunkte bieten. (Erinnere dich: Solche Ergebnisse sind wertvolle Impulse fĂŒr deine Selbstreflexion, keine endgĂŒltigen Diagnosen.)
- Beobachte Verhaltensweisen im Team aufmerksam:
- Achte auf typische BeitrĂ€ge: Wer ergreift Initiative, wer prĂŒft Details sorgfĂ€ltig, wer bringt unkonventionelle Ideen ein, wer schafft Struktur, wer vermittelt bei Spannungen, wer treibt Entscheidungen voran?
- Analysiere die Kommunikationsstile und bevorzugten Aufgaben deiner Kolleg:innen.
- Hole externes Feedback ein (360°-Blick): Frage Kolleg:innen, Vorgesetzte oder auch Kund:innen nach ihrer Wahrnehmung deiner typischen BeitrÀge und StÀrken im Teamkontext.
- Analysiere und interpretiere die Erkenntnisse: FĂŒhre Selbstwahrnehmung, Testergebnisse (falls vorhanden) und das Feedback anderer zusammen, um ein umfassenderes Bild eurer RollenprĂ€ferenzen im Team zu gewinnen.
Beim Aufbau neuer Teams
Ein ausgewogenes Team ist der erste Schritt zu erfolgreicher Zusammenarbeit. Bei der Zusammenstellung neuer Projektteams hilft dir das Belbin-Modell, von Anfang an fĂŒr eine gute Balance zu sorgen.
- Rollen passend zur Aufgabe festlegen: Ăberlege schon in der Planungsphase, welche StĂ€rken fĂŒr das Projekt wichtig sind. Es mĂŒssen nicht immer alle neun Rollen vertreten sein â entscheidend ist, dass KreativitĂ€t, Umsetzung und Reflexion im Gleichgewicht stehen.
- Teams nach Rollenprofilen zusammenstellen: Neben den fachlichen Qualifikationen solltest du auch auf die Teamrollen der Kandidat:innen achten. So kannst du Teams zusammenstellen, die sich optimal ergÀnzen.
- Transparenz durch Rollenklarheit schaffen: Besprecht die Rollen im Team offen, zum Beispiel in einem Kick-off-Workshop. Das schafft Vertrauen, vermeidet MissverstĂ€ndnisse und sorgt fĂŒr ein stabiles Fundament der Zusammenarbeit.
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In der Entwicklung bestehender Teams
Auch eingespielte Teams profitieren von der Reflexion ihrer Rollen â besonders wenn es hakt oder sich VerĂ€nderungen ankĂŒndigen.
- Zusammenarbeit verbessern: Wenn du die Rollen im Team kennst, könnt ihr blinde Flecken aufdecken (z.B. "Uns fehlt ein Macher, der die Dinge vorantreibt") und Aufgaben passgenauer verteilen.
- Konflikte lösen: Oft entstehen Konflikte durch unterschiedliche Arbeitsweisen, die mit den Teamrollen zusammenhÀngen. Das Modell bietet eine neutrale Sprache, um diese Unterschiede zu besprechen und wertzuschÀtzen.
Praxistipp: Du möchtest den Team gezielt weiterentwickeln oder suchst Impulse fĂŒr deine Teamentwicklung?  Wir unterstĂŒtzen dich mit Teamdiagnostik, Teamtrainings und Teamcoachings.
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Vorteile und Herausforderungen des Belbin-Modells
Vorteile
- SchwÀchen werden ausgeglichen: Im Idealfall werden die SchwÀchen einzelner Teammitglieder durch die StÀrken anderer kompensiert.
- Gegenseitiges VerstĂ€ndnis wĂ€chst: Die Teammitglieder entwickeln mehr Empathie und VerstĂ€ndnis fĂŒr die unterschiedlichen Arbeitsweisen ihrer Kolleg:innen.
- StÀrken werden sichtbar: Individuelle Talente werden erkannt, können gezielt eingesetzt und wertgeschÀtzt werden.
- Flexible Anwendung: Das Modell ist flexibel einsetzbar, egal ob du ein neues Team zusammenstellst oder die Zusammenarbeit in einem bestehenden Team reflektierst.
Herausforderungen
- Rollen verĂ€ndern sich: Menschen entwickeln sich weiter. Daher sollten die Teamrollen regelmĂ€Ăig neu reflektiert werden und nicht als statisch betrachtet werden.
- Gefahr der "Schubladisierung": Das Modell wird oft missverstanden. Belbin beschreibt dynamische Verhaltensrollen, doch viele sehen sie fÀlschlicherweise als starre Persönlichkeitstypen.
- Nicht immer eine Lösung: Das Modell bietet den gröĂten Mehrwert, wenn es im Team Reibungsverluste oder Unklarheiten gibt. In bereits harmonisch funktionierenden Teams dient es eher der BestĂ€tigung.
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Trainings & UnterstĂŒtzung: Die Teamrollen in deinem Team anwenden
Das Wissen um die Teamrollen ist der erste Schritt. Wenn du dieses Modell nun aktiv nutzen möchtest, um die Zusammenarbeit und die Leistung in deinem Team gezielt zu verbessern, unterstĂŒtzen wir dich gerne dabei.
Vertiefe dein Wissen in unseren Trainings
In unseren praxisorientierten Trainings lernst du die Werkzeuge, um Teams erfolgreich zu bilden und zu fĂŒhren:
- Projektmanagement Modul 3: Projektteams bilden und fĂŒhren: In diesem Modul geht es gezielt darum, wie du Teams zusammenstellst, motivierst und durch komplexe Phasen fĂŒhrst. Das Belbin-Modell ist hierbei ein zentrales Werkzeug.
- New Leadership Bootcamp: Lerne, wie du als FĂŒhrungskraft die StĂ€rken deiner Teammitglieder erkennst und ein Umfeld schaffst, in dem jede:r sein volles Potenzial entfalten kann.
Fazit: Der Mix der Teamrollen ist entscheidend
Der Erfolg eines Teams hĂ€ngt weniger von den individuellen Titeln ab als von der gelungenen Mischung unterschiedlicher Verhaltensweisen. Das Belbin-Modell bietet hierfĂŒr eine wertvolle Landkarte, indem es neun Teamrollen in drei wesentliche Orientierungen unterteilt. So braucht jedes Team die handlungsorientierten Rollen wie den antreibenden Macher, um PlĂ€ne umzusetzen, die kommunikationsorientierten Rollen wie den diplomatischen Teamarbeiter, um den Zusammenhalt zu sichern, und die wissensorientierten Rollen wie den kreativen Neuerer, um neue Wege zu finden. Keine Rolle ist wichtiger als die andere. Die richtige Balance ist entscheidend.
Indem du diese Vielfalt an StĂ€rken und zulĂ€ssigen SchwĂ€chen in deinem Team erkennst und bewusst einsetzt, legst du den Grundstein fĂŒr effektivere Zusammenarbeit, weniger Reibungsverluste und spĂŒrbar bessere Ergebnisse. Dieser Fokus auf die bewusste Gestaltung von Teamdynamiken ist auch ein zentrales Element von New Work, das auf Empowerment und die Entfaltung von Potenzialen setzt.
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FAQ zu Teamrollen nach Belbin
Welche Teamrollen gibt es nach Belbin?
Es gibt neun Rollen: Macher, Umsetzer, Perfektionist, Koordinator, Teamarbeiter, Wegbereiter, Neuerer, Beobachter und Spezialist. Jede bringt eigene StÀrken und SchwÀchen mit.
Was bringt dir eine Teamzusammensetzung nach Belbin?
Die Forschung von Belbin hat klar gezeigt: Teams, die bewusst auf verschiedene Rollen setzen, erzielen bessere Ergebnisse. Wenn jede:r die eigenen StĂ€rken und SchwĂ€chen kennt â und auch die der anderen â klappt die Zusammenarbeit deutlich besser. So kannst du von Anfang an ein Team zusammenstellen, das stabil, kreativ und effizient arbeitet.
Wo gibt es einen Test der Teamrollen nach Belbin?
Hier kannst du kostenlos einen Online-Test machen, um deine Rolle herauszufinden.
Können sich Teamrollen im Laufe der Zeit verÀndern?
Ja, auf jeden Fall! Teamrollen sind flexibel und hÀngen vom Kontext ab. Sie zeigen, wie du dich aktuell im Team verhÀltst, aber nicht, wie du "bist".
MĂŒssen in einem Team alle neun Rollen vertreten sein?
Nein. Wichtiger ist, dass die Rollen zur jeweiligen Aufgabe passen. Je nach Projekt können unterschiedliche Schwerpunkte sinnvoll sein.
Was versteht man unter "Teamtypen nach Belbin"?
Der Begriff "Teamtypen nach Belbin" wird oft verwendet, wenn nach den Teamrollen von Dr. Meredith Belbin gesucht wird. Belbin selbst sprach von neun Teamrollen, die er in drei Kategorien einteilte, um flexible Verhaltensmuster im Team zu beschreiben, nicht starre Persönlichkeitstypen.
Sind "Teamtypen" und "Teamrollen" nach Belbin dasselbe?
Obwohl die Begriffe oft synonym genutzt werden, ist "Teamrolle" der prÀzisere und von Belbin verwendete Begriff. Eine "Rolle" beschreibt ein flexibles Verhalten im Teamkontext, wÀhrend ein "Typ" oft fÀlschlicherweise als eine feste, unverÀnderliche Persönlichkeitseigenschaft verstanden wird.
Welche 3 ĂŒbergeordneten Teamtypen gibt es?
Die neun Rollen lassen sich in drei ĂŒbergeordnete Kategorien, oder "Typen", zusammenfassen:
- Handlungsorientierte Rollen (die "Macher")
- Kommunikationsorientierte Rollen (die "Sozialen")
- Wissensorientierte Rollen (die "Denker")
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WeiterfĂŒhrende Literatur / Links:
- Meredith Belbin: Management Teams: Why they succeed or fail. Oxford 1996 (1st Edition, 2003 als 2nd Edition), Butterworth Heinemann.
- Meredith Belbin: Team Roles At Work. Oxford 1993, Butterworth Heinemann.
- www.belbin.de
Bilder © Belbin






