Führung und Zusammenarbeit
New Work

Die 10 besten Meeting-Regeln für mehr Meeting-Performance

Birgit
Schreder-Wallinger

Klare und gemeinsam getragene Meeting-Regeln sind der Schlüssel zu guter Meeting Performance. Sie können zähe Diskussionsrunden in fokussierte Arbeitszeit verwandeln, in der sich alle wertgeschätzt fühlen und gerne einbringen.

Klingt einfach, ist es aber nicht. Aus Studien wissen wir, dass nur etwa 50 % aller Meetings als "gut genutzte Arbeitszeit" eingestuft werden. Ca. 1/3 werden als "unnötig" betrachtet. Wie bewertest du die Meeting Performance in deinem Team? Wir zeigen dir, wie du mit einfachen, aber wirksamen Regeln die Meetingkultur in deinem Team nachhaltig verbesserst und warum das nicht nur Zeit spart, sondern auch die Zusammenarbeit und Freude an der Arbeit stärkt.

Unsere 10 Meeting-Regeln

  1. Eine aussagekräftige Agenda
  2. Mit einem Check-in starten
  3. Passende Methoden und Tools einsetzen
  4. Meetings moderieren
  5. Zeitmanagement meistern
  6. Den Fokus halten
  7. Spielregeln vereinbaren und einfordern
  8. Respektvolle Kommunikation fördern
  9. Ergebnisse und Todos festhalten
  10. Das WHY ist der Türsteher

1. Eine aussagekräftige Agenda

Eine aussagekräftige Agenda lässt alle Teilnehmenden wissen, WAS WANN im Meeting passiert. Sie orientiert sich an den Zielen und erwünschten Ergebnissen des Meetings. Überlege bei der Erstellung einer Agenda genau, wie viel Zeit die einzelnen Agendapunkte in Anspruch nehmen sollen und welche Teilnehmenden du brauchst. Versende deine Agenda immer im Vorfeld an alle Teilnehmenden. Du sorgst damit bereits vor dem Meeting für Orientierung und Fokus. Damit wird klar: Eine Agenda ist keine Formalität, sondern ein echtes Werkzeug für Effizienz.


Praxistipp: Ein Fixpunkt auf meinen Agenden ist die „Offene Agenda“. Sie bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, Diskussionspunkte bereits vor dem Meeting einzubringen. Als Organisatorin kann ich darauf reagieren und entsprechend Zeit einplanen.

Meeting Regel Nr 1: Offene Agenda
Meeting Toolcard 1.7: Offene Agenda

2. Mit einem Check-in starten

Ein Check-in ist ein kurzer, bewusster Einstieg ins Meeting, bei dem jede:r Teilnehmende zu Wort kommt. Er sorgt für präsente Köpfe und gibt dir als Moderator:in erste wichtige Informationen über den Status quo der Teilnehmenden. Außerdem schafft er Verbindung im Team und verankert euch im Thema. Gerade in hybriden oder Remote-Meetings sind Check-ins ein unterschätzter Gamechanger. Die Auswahl an Check-ins ist groß: vom Stimmungsbild über einen lustigen Energizer bis zum Abfragen der Erwartungshaltungen – erlaubt ist das, was in der jeweiligen Situation mit den anwesenden Personen Sinn macht.

Praxistipp: Manchmal braucht es die einfache Frage „Wie bist du heute hier?“, um Teilnehmenden beim Ankommen zu helfen. Ein andermal darf es etwas humoristischer sein. Der Check-in Generator liefert dafür die richtigen Fragen.

3. Passende Methoden und Tools einsetzen

Setze Methoden und Tools gezielt ein, um deine Meeting-Ergebnisse zu verbessern! Ihr führt gerne Brainstormings durch? Wunderbar – aber seht euch doch einmal unterschiedliche Brainstorming-Methoden an. Ähnliches gilt für die Entscheidungsfindung oder den reinen Informationsaustausch – nutzt erprobte Methoden und Techniken, die dabei unterstützen, Interaktion zu fördern und eure Meetingziele effektiv zu erreichen.


Praxistipp: In unserem Training „Remote Workshop Facilitator“ erweiterst du deinen Methoden-und Toolskasten, mit dem du Online- wie auch Präsenz-Meetings interaktiver und effektiver gestalten kannst.

4. Meetings moderieren

Moderation ist mehr als ein Timer. Eine gute Moderator:in achtet auf Dynamik, holt alle ins Boot, strukturiert Diskussionen und sorgt für Klarheit im Prozess. Eine gute Moderation ist der Schlüssel, um Regeln lebendig zu halten und Ziele zu erreichen. Das gilt insbesondere auch für Online-Meetings, in denen Interaktion und Fokus noch gezielter herbeigeführt werden müssen.

Praxistipp: Du kannst dich als Moderator:in Unterstützung holen, indem du Meeting-Rollen verteilst. Ernenne Teilnehmende zum Timekeeper, zur Protokollant:in oder zur Wächter:in für Fokus oder respektvolle Kommunikation. Das entlastet dich und fördert die Empathie für verschiedene Rollen.

Meeting Regel Nr. 4: Meetings moderieren
Meeting Toolcard 3.1: Meeting Rollen zuteilen

5. Zeitmanagement meistern

Definiert klare Zeitfenster für jeden Agendapunkt und haltet diese konsequent ein. Ein pünktlicher Beginn und ein ebenso pünktliches Ende sind nicht nur Ausdruck von Respekt, sondern zwingen auch zur Fokussierung auf das Wesentliche. Denn Arbeit dehnt sich meist genau so weit aus, wie Zeit dafür zur Verfügung steht!

Praxistipp: Eine „Minute to Arrive“ lädt Teilnehmende zu einem entspannten Ankommen und notwendigem Fokussieren ein. Die dafür investierten Minuten machen sich garantiert bezahlt!

Meeting Regeln Nr 5: Zeitmanagement meistern
Meeting Toolcard 2.2: Minute to arrive

6. Den Fokus halten

Wenn Diskussionen abdriften, hilft oft ein kurzer Reminder an die Ziele oder die angestrebten Ergebnisse. Visuelle Agenden oder strukturierende Fragen unterstützen dabei, Meetings in der Spur zu halten. Auch die bewusste Entscheidung, bestimmte Themen nicht sofort zu diskutieren, sondern gezielt zu parken, kann helfen, im Prozess zu bleiben. So bleibt Raum für Tiefe – aber zum richtigen Zeitpunkt.

Praxistipp: Nutzt einen "Parkplatz" – eine sichtbare Liste oder Tafel, auf der ihr Themen notiert, die zwar wichtig sind, aber aktuell nicht ins Meeting gehören. So geht nichts verloren, und der Fokus bleibt beim Ziel des Treffens.

7. Spielregeln vereinbaren und einfordern

Spielregeln sind das Fundament einer funktionierenden Meetingkultur. Sie schaffen Verbindlichkeit, sorgen für ein gemeinsames Verständnis und regeln, wie ihr zusammenarbeitet – ob online oder vor Ort. Legt im Team gemeinsam fest, was euch wichtig ist: von der Nutzung digitaler Geräte über das Verhalten bei Verspätungen bis hin zum Umgang mit Redebeiträgen.

Praxistipp: Unsere Toolcard "Meeting Manifest" unterstützt euch dabei, diese Regeln gemeinsam zu entwickeln.

Meeting Regel Nr 7: Spielregeln vereinbaren
Meeting Toolcard 4.7: Meeting Manifest

 

8. Respektvolle Kommunikation fördern

Meetings leben von Beteiligung. Aktives Zuhören, andere ausreden lassen, unterschiedliche Perspektiven zulassen – das ist keine nette Zugabe, sondern Erfolgsfaktor. Ein gemeinsames Verständnis für verschiedene Teamrollen nach dem Belbin-Modell kann hier besonders hilfreich sein: Die eine bringt kreative Ideen ein, der andere sorgt für Struktur oder fördert Harmonie im Team. Wer diese Vielfalt erkennt und bewusst einsetzt, schafft Raum für echte Zusammenarbeit auf Augenhöhe.


Praxistipp: Führt die Regel "Ja, und..." statt "Ja, aber..." ein. Das ermutigt, auf Ideen aufzubauen, anstatt sie vorschnell zu kritisieren, und fördert so eine konstruktive Gesprächskultur.

9. Ergebnisse & To-dos festhalten

Ein Meeting ist erst dann wirklich erfolgreich, wenn die Ergebnisse und nächsten Schritte für alle nachvollziehbar dokumentiert sind. Stellt sicher, dass alle Entscheidungen, vereinbarten Aufgaben (inklusive Verantwortlichkeiten und Deadlines!) und wichtige Erkenntnisse zeitnah festgehalten werden. Das schafft Transparenz und ist die Basis für die Weiterarbeit.

Praxistipp: Protokolliert die wichtigsten Punkte live und für alle sichtbar. Moderne KI Meeting Assistenten können euch hierbei enorm unterstützen, indem sie automatisch Protokolle erstellen, Zusammenfassungen generieren und Aufgaben extrahieren.

10. Das WHY ist der Türsteher

Kein Meeting ohne Sinn. Als Organisator:in bist du in der Verantwortung, diese Sinnfrage klar zu beantworten. Was ist der Zweck des Meetings? Was soll erreicht werden? Wenn das für dich klar ist, kannst du es auch für dein Team greifbar machen. Diese Klarheit ist für dich als Organisator:in die Voraussetzung für die weitere Planung.

Praxistipp: Unsere Toolcard "Jedes Meeting hat ein WHY" unterstützt dich bei der Formulierung eines starken Startpunkts.

Meeting Toolcard 1.4: Jedes Meeting hat ein WHY

Meetingkultur nachhaltig transformieren

Die hier vorgestellten Regeln sind ein sehr guter Anfang. Aus Erfahrung wissen wir, dass es Zeit und meistens auch Unterstützung braucht, diese Regeln in der DNA unserer Meetingkultur zu integrieren. Genau dafür haben wir die „42 – Die Meeting Challenge“ entwickelt. Dabei arbeitet ihr für einen Zeitraum von 42 Tagen gezielt an euren Meetings – unterstützt durch fundierte Diagnostik, ein interaktives Meeting-Lab und unsere umfangreiche Meeting-Toolbox. Damit schafft ihr in spielerischer Art und Weise ein Momentum, das eure Zusammenarbeit verändert und neue Meeting-Routinen schafft.

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Fazit: Klare Regeln. Gemeinsames Verständnis. Wirksame Meetings.

Effektive Meetings sind kein Zufall, sondern das Ergebnis bewusst eingesetzter Regeln und gemeinsamer Verantwortung. Eine hohe Meeting Performance spart nicht nur wertvolle Zeit, sie stärkt auch die Zusammenarbeit und das Engagement im Team. Es entsteht eine Atmosphäre des Fortschritts, das Gefühl, gemeinsam und auch als Einzelperson wirksam zu sein. Im Kontext von New Work nennen wir dieses Phänomen Empowerment. Psychologisches Empowerment führt dazu, dass Menschen ins Wollen und Tun kommen, Verantwortung übernehmen und ihre Fähigkeiten im Sinne des Unternehmens einbringen. Funktionierende und effiziente Meetings sind ein wesentlicher Schritt in diese Richtung.

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FAQ zu Meeting Regeln

1. Was sind die wichtigsten Meeting-Regeln?

Die wichtigsten Meeting-Regeln sind diejenigen, die Klarheit, Fokus, Respekt und Ergebnisorientierung sicherstellen. Dazu gehören insbesondere: ein klares Ziel, eine vorab kommunizierte Agenda, eine gute Vorbereitung aller Teilnehmenden, eine effektive Moderation, konsequentes Zeitmanagement, eine fokussierte und aktive Teilnahme sowie eine verbindliche Sicherung von Ergebnissen und nächsten Schritten.

2. Was ist die Grundregel für jedes Meeting?

Wenn es die eine Grundregel gibt, dann ist es diese: Jedes Meeting muss ein klares, relevantes WHY haben, und jede eingeladene Person muss aktiv zur Erreichung dieses Zwecks beitragen können. Ohne ein überzeugendes WHY und die wirklich notwendigen Teilnehmer:innen ist wertvolle Zeit oft vergeudet. Hinterfrage also vor jeder Einladung kritisch den Sinn, das Ziel und den Teilnehmer:innenkreis!

3. Was macht ein gutes Meeting aus?

Ein gutes Meeting erkennst du daran, dass es klar fokussiert ist, alle Teilnehmenden optimal vorbereitet sind und sich aktiv und wertschätzend einbringen können. Es wird effizient moderiert, die angesetzte Zeit wird respektiert und gut genutzt, und am Ende stehen klare Ergebnisse sowie verbindliche nächste Schritte.

4. Wie kann man die Anzahl der Meetings reduzieren?

Meetings reduzieren beginnt mit einer kritischen Frage: Ist dieses Meeting wirklich nötig, um unser Ziel zu erreichen? Oft lassen sich Informationen effizienter per E-Mail, Chat oder über geteilte Dokumente austauschen, und Entscheidungen können so asynchron vorbereitet werden. Kläre vor jeder Einberufung den Zweck, das gewünschte Ergebnis und den Teilnehmerkreis.

5. Gibt es spezielle Regeln für Online-Meetings oder virtuelle Teamsitzungen?

Ja, auf jeden Fall! Die Grundregeln für gute Meetings gelten natürlich auch online, aber virtuelle oder hybride Team-Meetings bringen eigene Herausforderungen und Chancen mit sich. Wichtig sind hier zusätzlich zu den allgemeinen Regeln oft folgende Aspekte:

  • Technik-Check vorab: Sicherstellen, dass bei allen die Technik (Audio, Video, Software) funktioniert.
  • Klare Vereinbarungen zur Nutzung von Kamera und Mikrofon.
  • Bewusster Einsatz von Interaktionstools (z.B. Umfragen, Whiteboards, Chat), um alle aktiv einzubinden.
  • Eine noch präzisere und aktivere Moderation, um den Fokus zu halten und die Energie im virtuellen Raum zu managen.
  • Regelmäßige kurze Pausen bei längeren Online-Sessions.

Wenn du lernen möchtest, wie du speziell Online-Workshops und virtuelle Meetings interaktiv und ergebnisreich gestaltest, findest du hier wertvolle Impulse.

6. Wie führt man neue Meeting-Regeln im Team am besten ein?

Neue Meeting-Regeln führst du am besten gemeinsam und partizipativ mit deinem Team ein. Erkläre transparent den Nutzen jeder vorgeschlagenen Regel und diskutiert offen, welche davon für eure spezifischen Herausforderungen und Ziele am wichtigsten sind. Startet vielleicht mit einer kleinen Auswahl von drei bis fünf Kernregeln. Wichtig ist dann, diese konsequent anzuwenden, ihre Wirkung gemeinsam zu beobachten und euch regelmäßig Feedback dazu zu geben. Eine offene Kommunikation, Geduld und die Vorbildfunktion aller (besonders der Führungskräfte) sind entscheidend, um die neuen Regeln nachhaltig in eurer Meetingkultur zu verankern.

7. Was tun, wenn vereinbarte Meeting-Regeln nicht eingehalten werden?

Wenn Regeln nicht eingehalten werden, ist es wichtig, dies zeitnah, offen und wertschätzend im Team anzusprechen. Ignorieren untergräbt die Vereinbarung. Vielleicht kann die Moderation direkt im Meeting freundlich an die Regel erinnern. Bei wiederholten Verstößen hilft eine kurze Team-Retrospektive: Warum fällt uns die Einhaltung dieser Regel schwer? Ist die Regel noch passend für uns oder braucht sie eine Anpassung? Manchmal sind es kleine Modifikationen, eine erneute gemeinsame Verpflichtung oder einfach mehr Bewusstsein, die den Unterschied machen. Ziel ist es, die Regeln als hilfreiche Leitplanken zu verstehen, die von allen getragen werden.

Quelle:
Autor:in

Birgit

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Schreder-Wallinger

Birgit Schreder-Wallinger ist Partnerin und New Work Organisationsentwicklerin bei Setting Milestones. Ihre Themenschwerpunkte sind u.a. New Work, Teamentwicklung, Kulturentwicklung und Meeting Facilitation. Basierend auf ihrem Fundament aus fundierter Ausbildung (u.a. in New Work Organisationsentwicklung, Businesscoaching, Scrum Master) und Expertise in der Unternehmensdiagnostik, unterstützt sie Teams mit praxisnahen Impulsen dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten.
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42 – die Meeting Challenge

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